Wer in den 70er und 80er Jahren schon Westfernsehen geguckt hat (und wer hat das nicht!) wird sich vielleicht noch gut an die Sendungen von Heinz Sielmann „Expeditionen ins Tierreich“ erinnern können. Insgesamt 179 Folgen wurden bis 1991 ausgestrahlt.
Sein Einsatz für die Natur mündete 1994 in die Gründung der Stiftung unter seinem Namen.
Die private Naturschutzstiftung widmet sich der Umsetzung und Förderung von Naturschutzprojekten in Deutschland, u. a. in Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Ein Projekt der Zukunft ist das Naturschutzprojekt „Mittelelbe-Schwarze Elster“ in unserer Region. Seit einem Jahr läuft die Planung bis ins Jahr 2023, danach schließt sich die Umsetzung an, die bis ins Jahr 2032 vorgesehen ist.
Die Rede ist von einer Planungsfläche von ca. 48 km² und einem Gesamtumfang von 36 Millionen Euro.
Projektleiter ist Herr Dr. Thomas Vetter, der vor etwa 50 Gästen aus Wartenburg und (mehrheitlich) aus der Umgegend das Projekt vorstellte. Unterstützt wurde er durch Herrn Dr. Heiko Schumacher und Frau Verena Becker, beide ebenfalls von der Sielmann Stiftung.
Was ist das Ziel des Projektes?
Ausgewählte Auen-Standorte der Elbe zwischen Pretzsch und Gallin, an der Schwarzen Elster von Jessen bis zur Mündung in die Elbe, sollen ökologisch und hydrologisch aufgewertet werden, will heißen:
Das Maßnahmenspektrum umfasst unter anderem die Wiederanbindung von Altarmen an die Elbe, die Entschlammung von Altgewässern und Kolken und die Wiederherstellung von Flutrinnen.
Damit sollen der Auenwald und die Wiesen revitalisiert werden, im Tierreich die Artenvielfalt erhalten bzw. wiederhergestellt werden, bei gleichzeitiger Verbesserung des Wasserrückhaltes in den Auen.
Schwerpunktmaßnahmen im Wartenburger Territorium wird der alte Elbarm in der „Groben Sau“ und der „Bleddiner Riß“ einschließlich Falkenweiden sein.
Auf der anderen Seite steht die Sohlenerosion der Elbe.
Der Fluss gräbt sich immer tiefer ein und entkoppelt so zusätzlich die Auen.
Dem soll mit geeigneten Maßnahmen entgegengewirkt werden.
Dazu kommt in den letzten Jahren der Klimawandel mit ausbleibenden Niederschlägen und einer daraus folgenden Absenkung des Grundwasserspiegels.
Die andere Situation sind vereinzelte Extremhochwasser (2002, 2013).
Und in diesem Zusammenhang kam auch die berechtigte Frage auf, welche Prämissen setzt das Land.
Die geplante Renaturierung wird mit Millionen gefördert, auf der anderen Seite können in Wartenburg 1,80 km Elbdamm bisher immer noch nicht fertig saniert werden und die Schwachstelle im Wald wird selbst in der Planung noch außen vor gelassen.
Ambitionierte Maßnahmen stehen uns also bevor.
Die Planung in der Heinz Sielmann Stiftung steht noch am Anfang.
So konnte Dr. Vetter zum jetzigen Zeitpunkt auch keine weiteren Details benennen.
Die Veranstaltung sollte einen ersten Eindruck vermitteln über das, was dort kommt.
Die beplanten Regionen bzw. die betroffenen Bürger, Einrichtungen und Unternehmen werden auf alle Fälle, so die Aussage der Sielmann Stiftung, auch in der Zukunft mit eingebunden werden.