Mein Baby-Jahr, Corona und ich

Als ehemalige Wartenburgerin… wobei nein als weggezogene Wartenburgerin… ach nee Wartenburger ist man ja eigentlich immer und immer im Herzen und wirklich weit weg wohne ich nicht (in Wittenberg) … jedenfalls als Wartenburgerin verfolge ich regelmäßig die Wartenburg Internet Seite und finde es immer wieder schön die dort veröffentlichten Artikel zu lesen ob skurill, lustig oder nachdenklich…es ist eine willkommene Abwechselung in diesem Tagen und man bleibt immer auf dem laufenden wink

Und dadurch das ich nicht weit weg wohne (Gott sei Dank) bin ich auch immer wieder regelmäßig in Wartenburg. Und so kamen wir beim letzten Spaziergang durch unseren wunderschönen Ort auf Idee, dass ich ja auch mal was für die Website schreiben könnte.

Gesagt getan… Lesebrille uff setzen und viel Vergnügen beim lesen wink

Mein Baby Jahr, Corona und ich

Der 11.03.2020 war der bisher schönste Tag in unserem Leben. Nicht nur, dass mein Vati und meine Oma an diesem Tag Geburtstag haben, auch unsere zuckersüße Tochter erblickte an diesem Tag das Licht der Welt.

Aber leider war es auch der Tag an dem die WHO die Pandemie ausrief.

Oh man sad …was hatte ich mir nicht alles vorgenommen in meinem ersten Babyjahr. Ich wollte ganz viel laufen, ganz viel Baby-Schwimmen, ganz viel Baby Sport betreiben und ganz viele Krabbelgruppen besuchen.

Laufen konnte ich auf alle Fälle sehr viel… aber dazu später. Erst mal der Reihe nach…

Ich konnte noch ganz ohne besondere Maßnahmen ins Krankenhaus, zur Geburtsplanung und zu diversen Untersuchungen.

Der Tag der Geburt war da, Kaiserschnitt, kurz und schmerzlos, zumindest solange die Betäubung wirkte wink

Wir waren 5 Tage im Krankenhaus, uns konnte auch noch jeder besuchen der es wollte. Auch eine kleine Pullerparty konnte mein Mann noch schmeißen … zwar schon mit einigen vorsichtigen Absagen, für mich zu diesem Zeitpunkt gar nicht verständlich, ich habe eigentlich nichts verstanden, denn ich war in einer ganz anderen Welt. Trotzdem war alles irgendwie doch noch Normalität. Als wir dann aus dem Krankenhaus mit warnenden Worten von den Schwestern entlassen wurden, war die Welt eine andere…so fühlte es sich für mich an.

Voll mit Heulhormonen und nach 9!!!! Supermärkten endlich die Erfolgsmeldung … Ja wir haben Klopapier!!! Und endlich konnten wir zu Hause ankommen und wir waren…. total verunsichert.

Ja ich weiß das ist normal und geht jedem so aber ist es doch für jeden anders und besonders. Und im Jahr 2020 war es besonders, besonders. Nicht nur dass man jetzt die Verantwortung für ein süßes wunderbares Leben hat, man will es natürlich auch beschützen und behüten vor allem bösen und vor allem vor diesem blöden Virus.

Auch die Omas und Opas, Tanten und Onkels sind sehr vorsichtig und nehmen sich schweren Herzens zurück.

Uns blieb erst mal nur das Videofonieren aber das ersetzt keine Kuschel- und Streicheleinheiten für unsere süße Tochter. Und auch für mich als neu Mama war es nicht einfach, nur zu gern hätte ich meine Mama um mich gehabt, ich hatte so viele Fragen und in den ersten 4 Wochen verändern sich die Babys total schnell. Ja unsere Hebamme kam … noch. Das war für mich auch immer ein kleiner Lichtblick…. Aber ich konnte ihr natürlich nicht jedes Mal die angestauten Fragen von einer Woche um die Ohren hauen (mal davon abgesehen, dass ich mir die Fragen auch nicht alle gemerkt habe) und man will ja auch nicht ständig anrufen und „nerven“ wink

Gott sei Dank war in den ersten 4 Wochen der Papa mit zu Hause und hat viel geholfen und viel ausgehaltenwink

Mir hat es wirklich schon sehr gefehlt unseren Familien und Freunden (hauptsächlich *innen wink) Baby-Small-Talk zu betreiben… in echt…wie zum Beispiel… guckt mal jetzt macht sie das und guckt mal was hat sie denn hier und schaut mal warum macht sie das jetzt oder ganz einfach nimm du sie ruhig mal.

Ostern war es dann endlich so weit und nach über vier Wochen haben die Omas und Opas uns wieder in live sehen können. Noch sehr dosiert und vorsichtig, mit Mundschutz (obwohl noch nicht Pflicht) und leider ohne kuscheln.

Aber ab da an wurde es langsam aber sicher mehr und wir hatten den Sommer über regelmäßigen Kontakt zu den Omas und Opas , den Tanten und Onkels, den Freunden und Freundinnen . Wir waren in unserem ersten Familienurlaub an der Ostsee, feierten im August Taufe, ich konnte mit unserer Maus zum Sportkurs gehen., …  Für uns ein wunderbarer Sommer. Es war eigentlich schon fast wie immer…

Der Sommer verging wie im Flug und es wurde Herbst, die Infektionen stiegen wieder an und es wurde schlimmer als noch im Frühjahr.

Mein Sportkurs wurde aufs Internet verlegt…was grundsätzlich kein Problem ist… aber gerade jetzt war unsere Tochter in dem Alter wo sie ganz viel entdeckt, anfing zu krabbeln und zu brabbeln und Spaß daran zu haben andere Kinder in selben Alter zu treffen und zu sehen und anzufassen. Und gerade jetzt in diesem wunderbaren Alter war wieder alles eingefroren, Sport nur online, an eine Krabbelgruppe war gar nicht mehr zu denken… ein kleiner Lichtblick… ich hatte noch einen Platz beim Baby-Schwimmen ergattert … jipppiii … im Januar 2021… ach bis dahin ist alles wieder gut.

Denkste, … der Schwimmkurs fand natürlich nicht statt, genauso wenig wie Weihnachten in unserer großen Familie und auch kein Silvester mit unseren lieben Freunden.

Also hatte ich wieder ganz viel Zeit zum laufen und laufen und laufen, bis Weihnachten kannte ich jede Fensterdekoration hier bei uns in der Siedlung auswendig

Grundsätzlich glaube ich unserer Tochter hat es weniger ausgemacht als uns, Kinder lernen sehr schnell und ich habe das Gefühl sie sieht mittlerweile gut an den Augen ob jemand lacht, denn selbst mit Maske strahlt sie einen übers ganze Gesicht an… sie kennt es ja auch nicht anders.

Wir haben jetzt März und unsere Maus wird bald 1 Jahr. Letzthin sagte jemand, der uns auch schon länger nicht mehr gesehen hatte und sich freute wie groß unsere Tochter schon ist „ach naja ist halt ein Corona Baby man sieht sich ja nicht mehr“

Mir stellten sich ein bisschen die Nackenhaare auf. Ich mag diese Bezeichnung nicht besonders aber in ein paar Jahren ist es vielleicht ein ganz normal, dass die Kinder aus der heutigen Zeit Corona Kinder heißen… genauso vielleicht wie es damals Wendekinder gab? … hmmm wie auch immer ich mag diese Bezeichnung für meine Tochter nicht.

Zusammenfassend hatten wir ein „ruhiges“ Baby Jahr (so ruhig wie es mit einem Baby eben sein kann smiley) Vielleicht aber auch nicht so schlecht, wir hatten viel Zeit füreinander, für unsere kleine Familie. Ich persönlich versuche es positiv zu sehen (nein es gelingt mir nicht immer) die Zeit kann man nicht zurückdrehen und ich möchte mich eigentlich nicht darüber ärgern was wir nicht hatten, sondern ich möchte dankbar sein für die intensive Zeit die wir füreinander hatten. Ich weiß das klingt sehr abgedroschen, aber das ist mein Weg mit der neuen Welt umzugehen und klarzukommen.

Ab dem 01.03. so hoffen wir, starten wir mit der Eingewöhnung in der Kita, ich bin schon sehr gespannt und sehr aufgeregt wink

Auch wenn ich unsere intensive Zeit sehr genossen habe, ich bin mir sicher ich werde es auch genießen, wenn unsere Tochter endlich mit Kindern im gleichen Alter spielen kann.

 

Nicole Gaschler (Adolfs Ihre wink)

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