Seit einem Monat leben 4 Frauen, 5 Kinder, ein Hund und eine Katze aus der Ukraine in Wartenburg. Sie haben hier ganz spontane Gastfreundschaft erfahren. Innerhalb von wenigen Stunden konnten Sie kostenfrei Quartier im Fahrradschloss beziehen. Auch Arni und Christine klappten die Couch aus.
Alles ging ganz schnell und unbürokratisch, und dann kam ganz langsam die Bürokratie. Es brauchte und braucht viele Helfer und finanzielle Unterstützer um hier anzukommen und die ersten Schritte, auf deutschem Boden und in deutschen Behörden zu gehen. Noch ist nicht alles geschafft und die provisorische Unterkunft ist keine Dauerlösung, aber die Frauen konnten Durchatmen, Luftholen, den Schreck begreifen und sich sammeln.
Am letzten Freitag nun wollten sie „Danke“ sagen. Den Helfern, die so ganz einfach „Ja, klar!“ gesagt haben. Bei Borschtsch, Holubzi und Wareniki brauchte es nicht viel Worte, um zu verstehen, dass es nicht selbstverständlich ist, was hier von ein paar Dorfbewohnern „gestämmt“ wurde.
Für alle anderen Worte gibt es zum Glück die Google Übersetzer App. Und Kinder, so konnten wir wieder einmal erleben, brauchen keine Worte. Sie verstehen sich auch so und zur Not probiert man es einfach auf Isländisch. Irgendwie klappt das schon.
Wo die Reise noch hingeht für unsere Gäste ist ungewiss.
Wir hoffen alle, dass sie bald in ihre Heimat zurückkehren können, aber es braucht noch einen langen Atem und weiterhin viel Ehrenamt, offene Herzen und gebende Hände. Der Anfang ist gemacht.
(Juliane Gucinski)