Deichbau und noch kein Ende?

Man kann nicht behaupten, dass der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) kein Geld umsetzt und damit Dämme baut.
Nur passiert dies in den Letzten Jahren bei uns leider nicht.

Jene imaginären 1,8 Kilometer Damm in der Groben Sau warten Jahr für Jahr auf die Sanierung.
Eigentlich sollte bis spätestens 2020 alles erledigt gewesen sein, so noch die optimistische Aussage des LHW im Jahr 2017.
Zu jenem Zeitpunkt bewegten sich die Baustellen noch zügig von Dabrun-Melzwig in Richtung Wartenburg. Die nächsten Abschnitte bis zum Wald Wartenburg waren in Planung, die Bauabschnitte aufgeteilt und Geld war angeblich auch da.

Dann passierte nichts mehr.
2020 ist längst erledigt und alles nicht Umgesetzte war für die Tonne.

Die Finanzierung erfolgt nun mit EU-Mitteln. Die Planung ist Schnee von gestern, man muss schon die Planung europaweit ausschreiben (unser Beitrag vom 13. Dezember 2020), gesetzliche Grundlagen haben sich geändert, die Zahl der beteiligten Bedenkenträger hat sich mehr als verdoppelt, neue Leute sind jetzt in den einzelnen Bereichen …
und nun.

Ulli Rehhahn hatte unter Vermittlung vom Landtagsabgeordneten Siegfried Borgwardt (CDU) zu einem Informationsgespräch in seinen ehemaligen Kuhstall geladen.
Das LHW, als federführende Institution in Sachen Deichbau, war hochkarätig vertreten mit dem Direktor Burkhard Henning aus Magdeburg, Frank Beisitzer und Jörg Herrmann vom Flussbereich Wittenberg vertreten.
Neben den Organisatoren saßen Bürgermeister Torsten Seelig am Tisch und interessierte Bürger aus Wartenburg und Umgebung am Tisch.
Es wurde kontrovers über das Gewesene bzw. nicht Stadtgefundene diskutiert aber letztendlich wollte der Zuhörerkreis nur konkrete Ansagen, ohne wenn und aber, wann ist der Damm endlich fertig?

Herr Henning meinte, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen und die folgenden Termine guten Gewissens zu Protokoll geben zu können.

2023

-Abschluss der Erkundungsleistungen Baugrund einschl. Auswertung
-Abschluss technische Entwurfsplanung
-Abschluss naturschutzfachliche Begleitplanungen (FFH-Prüfung, Artenschutz, LBP)
-Genehmigungsplanung
-Einreichung Genehmigungsunterlagen

2024

-Abschluss Genehmigungsverfahren
-Ausführungsplanung Teilabschnitt 1
-Vorbereitung und Durchführung Vergabeverfahren Bau Teilabschnitt 1
-Durchführung bauvorbereitende Leistungen (Archäologie, Umverlegung Freileitung)

2025

-Bau Teilabschnitt 1 bis Fertigstellung

-Ausführungsplanung Teilabschnitt 2
-Vorbereitung und Durchführung Vergabeverfahren Bau Teilabschnitt 2

2026

-Bau Teilabschnitt 2 bis Fertigstellung

Ende 2023 sollen die Planungsunterlagen zur Genehmigung eingereicht werden und im Jahre 2024 wäre dann alles ausführungsreif.
Die Umsetzung, sprich die Bagger rollen an, erfolgt ab 2025 und im Jahr 2026 soll alles fertig sein bis zur Anbindung an das Wartenburger Hochgelände (Überfahrt zur Groben Sau).

Wie heißt es so schön: Euer Wort in Gottes Ohr!

Die Zuhörerschaft forderte auch vom LHW, dass flankierende Probleme, wie ungelöste Grundstücksfragen oder die Umverlegung der Mittelspannungsfreileitung alsbald in Angriff genommen werden, um weitere Bauverzögerungen auszuschließen.
Bürgermeister Seelig hat zu ersterem die tatkräftige Unterstützung der Stadtverwaltung versprochen.

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