Und dann kam die Flut – Wartenburg im August 2002

Sommer 2022 – die Sonne brennt vom Himmel, wir erleben neue Hitzerekorde – nicht nur bei uns – in ganz Europa.
Mit der Hitze einher geht eine Rekorddürre. Die Wälder sterben vor unseren Augen ab.
Die Böden sind ausgetrocknet wie seit Ewigkeiten nicht mehr.
Rekordhitze, Rekorddürre, Rekordwaldbrände …

Fast nicht vorstellbar ist da das andere Extrem – Hochwasser.
Zur Zeit weit aus unserem Blickfeld entfernt und auch aus dem Blickfeld der Landespolitik (sonst hätte man den restlichen 1,6 km Deichbau in der Groben Sau nicht zum wiederholten Male in weite Ferne verschoben – dazu später noch mehr).

Vor 20 Jahren, im August 2002 stand uns das Wasser buchstäblich bis zum Hals.
An dieses Ereignis möchten wir auf unserer Webseite mit einigen Beiträgen erinnern.

Anfang August begann das Unheil mit starken Niederschlägen im Riesengebirge (dem Quellgebiet der Elbe). Auch in Sachsen öffnete der Himmel die Schleusen weit.
In Zinnwald wurde am 12./13. August ein 24-Stundenwert von 312 mm Niederschlag gemessen (der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen).
Die Zuflüsse von Elbe und Mulde schwellen binnen Stunden an.
Wer kannte schon das Flüsschen „Weißeritz“ vor dem Hochwasser?
Das Hochwasser der Weißeritz führte dazu, dass mehrere Stadtteile von Dresden überschwemmt wurden und das Wasser schoss munter durch den Hauptbahnhof. Hinzu kamen die Wassermassen der Elbe.

Bernhard Siebert ( ✝2019 ) vermerkte dazu in seinen Aufzeichnungen:

„Am Sonntag den 11. August 2002 wurde über Funk und Fernsehen bekannt, dass im Riesengebirge erhebliche Niederschläge gefallen sind. Das heißt, in den nächsten Tagen können wir mit einem Hochwasser höheren Ausmaßes rechnen. Erfahrungsgemäß wird das Wasser innerhalb von 3 Tagen unser Gebiet erreichen. Viel Zeit blieb uns nicht, es musste gehandelt werden. Demzufolge wurden sämtliche Vorkehrungen getroffen und Schutzmaßnahmen eingeleitet.“

Am Samstag, den 10.08.2002 wurde in Usti ein Pegelstand von 5,92 m gemessen. In Wittenberg lag er zur gleichen Zeit noch bei 2,47 m und damit immer noch unter dem Normalstand von 2,60 m.
In Dresden wurde bereits am 12.08.2002 Katastrophenalarm ausgelöst.

Die Pegelstände in unserem Gebiet stiegen schnell an:
So vermeldete Wittenberg am 11.08.2002 4,09 m (1,62 m mehr als am Vortag), am 12.08. 4,89 m und am 13.08.2002 5,17 m.
Der Landkreis löste am Mittwoch (14.08.2002) Katastrophenalarm aus.
Vom Landkreis wurden zunächst 50.000 Stück Sandsäcke bestellt. Zum Ende des Hochwassers waren es 1, 8 Millionen Stück.

Und auch in Wartenburg liefen nunmehr die Sicherungsmaßnahmen auf Hochtouren!

(Fortsetzung folgt)

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